Alpencross Süd Ost   (Neu:Link zu sämtlichen Bildern der Tour)

Unter diesem Titel nahmen 17 Biker unter der Leitung von Künzler Carreisen (Walzenhausen) eine Herausforderung an, welche uns (darunter zwei SAK-ler, Guido Weder und Peter Saxer) einiges an Kräfte rauben würde. Als Belohnung erwarteten wir wunderbare Täler und Alpenübergänge, sowie Übernachtungen in angenehmen Hotels. Bei diesem Alpencross handelte es sich nicht um einen Marathon, sondern um ein Ferienerlebnis bei welchem Genuss und Erlebnisse im Vordergrund standen.

 

Der Start begann am 17. Juli auf dem Julierpass. Nachdem wir unsere Bikes aus dem Car ausgeladen hatten, konnten wir die erste Abfahrt geniessen.

Bild 1. Bergsee bei Champfer
 

 

Bereits nach Pontresina begann der Aufstieg Richtung Berninapass. Ein Blick auf den immer kleiner werdenden Gletscher Morteratsch zeigte uns, dass die Temperaturen in der Höhe schweisstreibend waren und unser Bedürfnis nach Flüssigkeit enorme Werte erreichte.

Bild 2. Piz Bernina mit Morteratschgletscher
 

 

Der Aufstieg durchs wunderbare Tal Val da Fain auf den 2480 Meter hohen Pass Stretta forderte das erste Mal unser Durchhaltevermögen, mussten doch einige steile Schiebepassagen überwunden werden. Die Abfahrt nach Livigno verdiente die Bezeichnung Fahrt nicht, denn die Bikes mussten zum Teil zu zweit die extremen Hänge hinuntergetragen werden.

Bild 3. Abstieg vom Pass Stretta nach Livigno

 

Nach der Übernachtung in Livigno radelten wir durchs Valle Alpisella und Valle Forcola hinauf zum Pass Forcola. Dies war mit 2770 m ü. M. auch der höchste Punkt unserer Tour.

Bild 4. Valle Forcola mit gleichnamigem Übergang

Hinunter zum Umbreilpass und hoch zum Stilfserjoch 2760 m ü. M. Nach einer rasanten Abfahrt auf der Teersstrasse bis auf 1300 m ü. M. erfolgte ein letzter Aufstieg ins 1900 m hoch gelegene Sulden.

 

Im Vintschgau sorgten die Bewässerungsanlagen der Obstkulturen vorübergehend für etwas Abkühlung. Bei Latsch begann der steile Aufstieg zu diversen Alpen. Zuerst Marzoner Alm danach Alt Alm, Toblander Alm und zum Schluss die Naturnseralm. Die Passagen von Alm zu Alm waren mit vielen Schiebe- und Tragstrecken bestückt, was einiges an Überwindung und Kraft benötigte und nicht von allen Teilnehmern geschätzt wurde. Wunderbare Aussichten in schönster Bergwelt liessen jedoch vergessen, dass die Beine übersäuert waren und so kämpften bei einigen die Glückshormone gegen den Körper, welcher eigentlich aufgeben möchte.

Bild 5, 6 und 7  Aussicht auf Schloss Juwal von Reinhold Messner / Mittagsrast auf der Marzoner Alm / Traversen von Alm zu Alm)

An diesem Tag konnten wir insgesamt 3300 Höhenmeter hinabfahren, da unser Hotel in Marling (unmittelbar neben Meran) lediglich auf 420 m ü. M. lag. Die Abfahrten belasteten für einmal nicht unsere Körper sondern forderten das Material bis zum letzten, so musste ich nach der Tour die neu montierten Bremsbeläge wechseln, da sie völlig vernichtet worden waren.

 

Wegen den schweren Beinen und den enormen heissen Temperaturen beschlossen wir am nächsten Tag bis nach Moos im Passeiertal den Car zu benützen, so konnten ca. 700 Höhenmeter eingespart werden. Nach Moos begann ein langer aber einfacher Aufstieg zum Timmelsjoch 2510 m ü. M. mit anschliessender Abfahrt nach Obergurgel.

Bild 7. Abfahrt mit Gegensteigung nach Obergurgel

 

Der fünfte Tag mit nur 720 m Aufstieg nach Hochsölden führte uns durchs Ötztal hinunter zum Badesee in Umhausen, von wo aus wir mit dem Car den Heimweg antraten.

 

Das Abenteuer Alpencross war ein einmaliges und wunderbares Erlebnis, welches ich trotz müden, übersäuerten Beinen nicht missen möchte.

 

Tourdaten in Tabellenform

 

gefahrene km

Aufstieg in m

reine Fahrzeit

Bemerkungen zum Tag

1. Tag

53

1000

  3 h 40 min

 

2. Tag

71

2250

  5 h 50 min

Höchster Punkt 2770 m ü. M (Pass Forcola)

3. Tag

86

1850

  6 h 10 min

Tiefster Punkt 420 m ü. M (Marling)

Total vernichtete Höhenmeter 3300

4. Tag

37

1650

  4 h 40 min

 

5. Tag

46

720

  2 h 30 min

 

Total

 293

 7470

22 h 50 min

 

 Peter Saxer